See/Change
Art Collection Deutsche Börse @ 25
15. bis 19. Mai 2024
Somerset House, Embankment West, Photo London
„See/Change – Art Collection Deutsche Börse @25“ vereint zehn zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich kritisch mit den brisanten Themen unserer Zeit auseinandersetzen – vom ökologischen und klimatischen Wandel über kommunalen Aktivismus bis hin zu komplexen politischen Themen wie Migration, Transformation und Identitätsbildung. Dabei bietet jede Arbeit einen einzigartigen Blickwinkel auf das zentrale Thema der Sammlung, die „conditio humana“; das Ausloten der Bedingungen des menschlichen Daseins und seiner Verortung in der Welt. Die kuratierte Auswahl speist sich aus den aktuellen Neuerwerbungen der Stiftung für die Art Collection Deutsche Börse. Ganz im Zeichen von Kooperation, Dialog und Vielfalt – den drei Leitgedanken der Stiftung für das Jubiläumsjahr – wird die Ausstellung von Anne-Marie Beckmann, Kuratorin der Art Collection, gemeinsam mit Renée Mussai, freie Kuratorin und Dozentin aus London und Mitglied im Kuratorium der Stiftung, kuratiert.
In ihren Werken widmen sich die Künstler*innen grundlegenden Fragen von Identität, Freiheit und Sichtbarkeit, insbesondere durch die Darstellung von sozial marginalisierten und ausgegrenzten Gemeinschaften. Dies wird sichtbar in Mohamed Bourouissas großformatigen Fotografien rebellierender Jugendlicher in den Pariser Banlieues, in Sabiha Çimens Aufnahmen junger Frauen und Mädchen in türkischen Koranschulen oder den Darstellungen der Strapazen eritreischer Migrant*innen in den Porträts von Aida Silvestri. Sim Chi Yin und Anastasia Samoylova thematisieren in ihren jeweiligen Langzeitprojekten die verheerenden Folgen der globalen Klimakatastrophe und deren ökologische Auswirkungen auf die natürliche ebenso wie die vom Menschen geschaffene Umwelt. Die gesellschaftlichen Folgen politischer Krisen spiegeln sich auch in den Schwarzweißfotografien von Philip Montgomery wider, die die Realität von Chancenungleichheit, Diskriminierung und sozialen Unruhen in den USA vor Augen führen. Vanessa Winships Betrachtung der USA ist nicht weniger ambivalent, wenn auch weniger drastisch in der Darstellung der vergänglichen und sich ständig verändernden Natur sowie der Menschen, die sie bevölkern. Während sich Sabelo Mlangeni und Daniel Jack Lyons den Themen Marginalität, Indigenität und Identität in queeren Gemeinschaften abseits der Metropolen in Brasilien und in Südafrika widmen, vermittelt das autobiografische Werk von Marvel Harris die Erfahrungen als nicht binäre Transgender-Person mit Autismus – eine Reise der Transformation, die sowohl zutiefst persönlich als auch universell menschlich ist.
Gezeigt werden Arbeiten von Mohamed Bourouissa, Sabiha Çimen, Sim Chi Yin, Marvel Harris, Daniel Jack Lyons, Sabelo Mlangeni, Philip Montgomery, Anastasia Samoylova, Aida Silvestri und Vanessa Winship.