„Foam Talent" ist ein international ausgerichtetes Förderprogramm für Nachwuchskünstler*innen unter 40 Jahren, das seit 2007 vom Fotografiemuseum Amsterdam Foam ausgerichtet wird. Jedes Jahr ruft Foam Künstler*innen, die mit dem Medium Fotografie arbeiten, dazu auf, ihre Portfolios über einen Talent Call einzureichen. Aus zahlreichen Einsendungen werden 20 Künstler*innen ausgewählt, die mit ihren Arbeiten in der „Talent" Ausgabe des Foam Magazins veröffentlicht werden. Zusätzlich werden die Werke in einer Ausstellung in internationalen Institutionen gezeigt. Mit diesem Programm wird jungen Künstler*innen ein Forum geboten, um sich sowohl dem Fachpublikum als auch der breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können.
Das Fotografiemuseum Foam ist ein weltweit tätiges Museum für zeitgenössische Fotografie mit Sitz in Amsterdam. Neben einem umfangreichen, wechselnden Ausstellungsprogramm hat sich das Haus besonders der Nachwuchsförderung verschrieben. Im Rahmen dieser agieren wir seit 2017 als Partner für das Foam Talent-Programm. Als Teil der Kooperation werden zusätzlich jedes Jahr Werke einer*eines Künstler*in aus dem Foam Talent-Programm für die Art Collection Deutsche Börse erworben.
Angekaufte Künstler*innen:
2022 Marvel Harris (NDL)
2021 Daniel Castro Garcia (UK/ESP)
2020 Philip Montgomery (US)
2019 Maisie Cousins (UK) und Sylvain Couzinet-Jacques (FR)
2018 Weronika Gęsicka (PL)
Das Fotografiemuseum Amsterdam hat auch dieses Jahr wieder 20 aufstrebende Künstler*innen ausgewählt, deren Arbeiten im Foam Magazine #65: Talent (veröffentlicht im Februar 2024) und im begleitenden Talent-Programm gezeigt werden. In diesem Jahr erreichten die Einreichungszahlen für Foams Talent Call – die jedes Jahr stetig gestiegen sind – ein Rekordhoch von 2.480 Einreichungen aus 106 verschiedenen Ländern.
Die Künstler*innen der Foam Talents 2024 sind: Eleonora Agostini, Cristóbal Ascencio, Florian Braakman, Sander Coers, Rehab Eldalil, Issam Larkat, Xin Li, Akshay Mahajan, Thero Makepe, Marisol Mendez, Ricardo Nagaoka, Andrea Orejarena & Caleb Stein, André Ramos-Woodard, Aaryan Sinha, MAryam Touzani, Jaclyn Wright, Shwe Wutt Hmon, Cansu Yıldıran, Sheung Yiu, Amin Yousefi.
Informationen zu den vorherigen Jahrgängen finden Sie hier (Link auf Englisch), den aktuellen Jahrgang können Sie in der digitalen Ausstellung sehen.
Mit der Ausstellungsreihe „La jeune photographie allemande“ nehmen wir gemeinsam mit dem Goethe-Institut Paris seit 2018 den fotografischen Nachwuchs an den Hochschulen in Deutschland in den Fokus und zeigen aktuelle Tendenzen der Fotografie. Jedes Jahr geben wir den Student*innen einer ausgewählten Hochschule oder Akademie die Gelegenheit, ihr Arbeiten in einer Ausstellung im Goethe-Institut Paris zu präsentieren.
Nähere Informationen zur letzten Ausstellung finden Sie hier.
Bisherige Hochschulen:
2023 Fotografieklasse von Ute Mahler und Marit Hermann an der Ostkreuzschule für Fotografie Berlin
2022 Fotografieklasse von Beate Gütschow der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)
2021 Fotografieklasse von Adam Broomberg und Oliver Chanarin der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfBK)
2019 Meisterschüler*innen von Heidi Specker der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB)
2018 Fotoklasse von Martin Liebscher der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG)
PARASITES!
8. November 2024 bis 13. Januar 2025
Goethe-Institut Paris
„PARASITES!“ umfasst fotografische Positionen der Klasse von Ricarda Roggan an der Akademie der Bildende Künste Stuttgart. Sie verdeutlichen, wie sich eine junge Generation von Künstler*innen in ihrem Arbeiten, Forschen und Experimentieren mit den vielfältigen Herausforderungen unserer Gegenwart auseinandersetzt. Dabei spielt der Begriff „Parasiten“ eine zentrale Rolle: als Vorwurf aus den rechtspopulistischen Lagern gegenüber Kunstschaffenden und als Ausdruck tiefen Unverständnisses für deren Wirken. Mit Ironie und Intelligenz kreisen die Studierenden der Klasse von Ricarda Roggan um diesen Begriff und die Frage nach der Bedeutung der Freiheit von Kunst im Heute. So vielschichtig die aktuelle Realität sich darstellt, so facettenreich sind ihre Reaktionen und Interventionen. Fotografie wird in analoger, digitaler und generierter Form eingesetzt und sowohl durch Performances als auch skulpturale Objekte ergänzt. Ihre gefühlte Entfremdung schärft den Blick für Details, die im Alltäglichen schnell übersehen werden, und richtet ihn immer wieder neu aus.
In Mexiko findet Leonard Elfert beispielsweise skurrile Mischformen von Vegetation und Funkmasten, deren Herkunft kaum zu klären ist. Jerry Ahn hingegen zieht sich drei Tage in ihr Zimmer zurück und verpackt alles, was sie dort vorfindet, in preiswertes Geschenkpapier. Und Fatih Cimdiken führt uns als Zentaur in die dramatische Landschaft seiner Heimat und lässt türkische Kinderlieder zu düsteren Gesängen werden.
Gemeinsam mit der Hochschule für Gestaltung in Offenbach vergeben wir seit 2010 jährlich einen Nachwuchsförderpreis an besonders talentierte Studierende der Fotografieklasse. Der mit 3.000 € dotierte Preis zeichnet während ihres Studiums entstandene künstlerische Arbeiten aus und wird im Rahmen des Hochschul-Rundgangs verliehen. Aus den im Rahmen der Rundgang-Ausstellung öffentlich präsentierten Werkgruppen wählt die Jury eine Arbeit aus. Mit dieser Kooperation leisten wir einen Beitrag zur Entwicklung der Fotografie am Standort Rhein-Main.
Wir haben den HfG-Rundgangpreis 2024 an Haben Ghebregziabher für ihr Projekt „Heim, Heimat, Pfade – was verbindet?“ verliehen. In ihrer Arbeit thematisiert Ghebregziabher die Frage, was Heimatzugehörigkeit sein und bedeuten kann. Dafür verbindet sie Fotografien von Reisen nach Eritrea, dem Herkunftsland ihrer Familie, mit Polaroid-Aufnahmen aus ihrer Heimatstadt Darmstadt sowie mit Darstellungen von kulturell und religiös bedeutsamen Gegenständen, mit denen sie aufgewachsen ist. In diesem fotografischen Ansatz spiegelt sich die Komplexität ihrer Auseinandersetzung mit Identität, Erinnerung und dem Medium der Fotografie wider.
Die Verleihung erfolgte im Rahmen des traditionellen HfG-Rundgangs am 13. Juli in Offenbach. Die Jurymitglieder waren die Fotografin Barbara Klemm, der Galerist Peter Sillem und Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation. Die Jurybegründung und mehr Informationen zur prämierten Arbeit finden Sie hier.
Bisherige Preisträger*innen:
2023 Madlen Strebel; lobende Erwähnung an Lea Kulens
2022 Marie Schwarze; lobende Erwähnung an Mike Schäfer
2021 Lena Bils
2020 Verdiana Albano
2019 Dennis Haustein
2018 Jana Bissdorf; lobende Erwähnung an Tatjana Vdovenko
2017 Annika Grabold; lobende Erwähnung an Laura Brichta
2016 Robert Schittko; Sonderpreis an Hosam Katan
2015 Malte Sänger und Rudi Weissbeck
2014 Max Eulitz
2013 Stefan Stark und Pujan Shakupa
2012 Lilly Lulay und Karolin Back
2011 Florian Albrecht-Schoeck
2010 Oliver Dignal
Der Frankfurter Verein für Künstlerhilfe e.V. hat es sich seit mehr als 25 Jahren zum Ziel gesetzt, junge bildende Künstler*innen im Rhein-Main-Gebiet zu fördern und die Idee entwickelt, sie in der entscheidenden Phase nach Abschluss ihres Studiums mit einjährigen Stipendien zu unterstützen. Wir unterstützen diese Initiative durch die Finanzierung von Stipendien. Darüber hinaus ist die Kuratorin der Art Collection Mitglied des Kuratoriums, welches die zu fördernden Künstler*innen vorschlägt und auswählt. Wir begleiten die fotografisch arbeitenden Stipendiat*innen anschließend weiter, z.B. in dem sie ihre Werke im Rahmen von Sonderausstellungen in The Cube, Eschborn, der breiten Öffentlichkeit präsentiert.