Deutsche Börse Photography Prize 2005

Am 11. Mai 2005 wurde in London der Deutsche Börse Photography Prize 2005 vergeben. Luc Delahaye war der Gewinner des bedeutenden Preises für zeitgenössische Fotografie.

Die Ausstellung zum Deutsche Börse Photography Prize 2006 zeigte Werke jener vier Fotografen, die in die engere Auswahl für den Preis gekommen waren. Sie wurde in der Photographers’ Gallery, London, C/O Berlin in Berlin und im Hauptsitz der Deutschen Börse in Frankfurt gezeigt.

Auf der Shortlist standen 2005 Luc Delahaye, JH Engström, Jörg Sasse und Stephen Shore. Delahaye erhielt das Preisgeld von 30.000 £, die anderen Fotografen auf der Shortlist erhielten jeweils 3.000 £.

Die Jury

Die Jury unter Vorsitz von Paul Wombell, dem Leiter der Photographers’ Gallery, gab die Fotografen der Shortlist im Dezember 2004 bekannt. Die anderen Mitglieder der Jury waren Anne-Marie Beckmann, Kuratorin der Art Collection Deutsche Börse (Frankfurt), Kate Bush, Editorial Director Contemporary Art and Photography, Phaidon Press (London), Rosa Olivares, Director, EXIT Magazine (Madrid), Christoph Ruys, Director, PhotoMuseum (Antwerpen).

Die Finalisten wurden für folgende Projekte nominiert:

Baghdad lV (2003)

Luc Delahaye

(1962 in den USA geboren) wurde für seine Ausstellung Luc Delahaye-Photographs (5. Februar – 3. Mai 2004) im National Museum of Photography, Film & Television, Bradford in die Shortlist aufgenommen. Unter Delahaye’s Arbeiten befindet sich eine Serie von Panoramen in monumentaler Größe, die Traditionen historischer Malerei sowie Kompositionen der Kriegsfotografie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts heraufbeschwören. Delahaye’s Ansatz, die Schauplätze und Nachwirkungen zeitgenössischer Kriege und ziviler Unruhen darzustellen, erzeugt bewusst eine Alternative zu den Konventionen des Fotojournalismus.

Untitled, aus der Publikation 'Trying to Dance' (2004)

JH Engström

(1969 in Schweden geboren) wurde für die Veröffentlichung von „Trying to Dance“ (Tagebuch, 2004) in die Shortlist aufgenommen. Auf selbstbewusste und phantasievolle Weise verbindet das Buch Portraitaufnahmen von Freunden, Innenräumen und bewegenden Landschaften. Engström baut die malerische Kraft seiner Werke durch eine Vermischung lyrischer Farbfantasien mit gegenständlicher, erschütternder schwarz-weiß Fotografie auf. Auf tief greifende, kraftvolle Weise vermittelt „Trying to Dance“ das Gefühl seiner gefühlsgeladenen und subjektiven Erfahrungen mit Menschen und Orten, die ihn umgeben.

2613 (2004)

Jörg Sasse

(1962 in Deutschland geboren) ‚findet’ seine Fotografien. Ausgangspunkt seiner enigmatischen Werke sind tausende anonymer Schnappschüsse, die er einzeln durchsucht. Sasse bearbeitet daraufhin jene Bilder, zu denen er sich intuitiv hingezogen fühlt, wobei er sich oft auf minimale Details innerhalb eines Bildes konzentriert. Er schneidet, sättigt, verwischt und verpixelt die ausgewählten Fotografien und kreiert so völlig neue Bilder mit zugleich fremden sowie vertrauten Eigenschaften. Sasse wurde im Rahmen der Ausstellung in der Galerie Wilma Tolksdorf in Frankfurt nominiert (3. September – 3. November 2004).

Ginger Shore, Causeway Inn, Tampa, Florida, 17. November (1977)

Stephen Shore

(1947 in den USA geboren) wurde für die Veröffentlichung „Uncommon Places: The Complete Works“ (Thames & Hudson, 2004) in die Shortlist aufgenommen. Shore reiste in den siebziger Jahren durch die Vereinigten Staaten, fotografierte dabei Straßenecken, Diner, Tankstellen und Motelzimmer des gewöhnlichen Amerika – Umgebungen, die kurios und seltsam fremd auf den New Yorker Fotografen wirkten. Die erste Auflage von „Uncommon Places“ erschien 1982. Zur gleichen Zeit überprüfte und erweiterte er den Umfang seiner Arbeiten, und bezog bislang ungesehen Werke mit ein. Dies spiegelt den Einfluss auf die Richtungen konzeptioneller Farbfotografie wieder, die Stephen Shore’s Arbeit weiterhin ausstrahlt.