Deutsche Börse Photography Prize 2008
Die Finalisten des Deutsche Börse Photography Prize 2008 waren John Davies, Jacob Holdt, Esko Männikkö und Fazal Sheik. Am 5. März 2008 zeichnete die Jury in der Photographers’ Gallery in London Esko Männikkö mit dem 30.000 £ dotierten Deutsche Börse Photography Prize 2008 aus.
Die Photographers’ Gallery in London ist gleichzeitig Veranstalter des Deutsche Börse Photography Prize 2008 und war Ort der Eröffnungsausstellung vom 8. Februar bis 6. April 2008. Danach wurde die Ausstellung vom 16. Mai bis 13. Juli im C/O Berlin in Berlin und vom 8. September - 17. Oktober im Hauptsitz der Deutschen Börse in Frankfurt gezeigt.
Die Jury
Die Mitglieder der diesjährigen Jury waren Els Barents (Direktor), Huis Marseille (Niederlande), Jem Southam, Fotograf (Großbritannien), Thomas Weski (Hauptkurator), Haus der Kunst (Deutschland) sowie die Kuratorin der Art Collection Deutsche Börse (Frankfurt), Anne-Marie Beckmann. Den Vorsitz führte Brett Rogers, Direktorin der Photographers’ Gallery in London.
Die Finalisten wurden für folgende Projekte nominiert:

John Davies
(1949 in Großbritannien geboren) wurde auf Grund seiner Ausstellung The British Landscape im National Media Museum, Bradford, Großbritannien (13. Oktober 2006 – 4 Februar 2007) nominiert. Seine panoramischen schwarz-weißen Fotografien entstanden zwischen 1979 und 2005. Sie dokumentieren die Veränderungen der postindustriellen britischen Landschaft. Auf eine kühle und sachliche Art kombinieren seine Werke das Monumentale mit dem Banalen und geben tiefen Einblick in die Beziehung unserer sozialen, wirtschaftlichen und industriellen Geschichte wieder.

Jacob Holdt
(1947 in Dänemark geboren) wurde für die Veröffentlichung von „Jacob Holdt, United States 1970 – 1975“ (Steidl, 2007) in die engere Auswahl aufgenommen. In den frühen Siebzigern reiste Holdt fünf Jahre per Anhalter durch die USA. Er dokumentierte das Leben der Menschen auf die er traf – von den ärmsten Farmern der Südstaaten bis hin zu einigen der reichsten Familien des Landes. Sein Exposé ist zum Teil Reisebericht, zum Teil politisches Essay. Als Zeugnis sozialer und rassischer Ungerechtigkeiten der Nixon-Ära erzählt es eine bewegende Saga von menschlicher Intimität, Armut, Verfremdung und Protest.

Esko Männikkö
(1959 in Finnland geboren) wurde auf Grund seiner Retrospektive Cocktails 1990 - 2007 im Millesgarden, Stockholm, Schweden (1. September – 4. November 2007) nominiert. Als Portraitist der Isolation dokumentiert Männikkö mit viel Humor, Wärme und Integrität das Leben und den Alltag von Vorstadtbewohnern. Die Ausstellung Cocktails beinhaltete eine Auswahl von Portraits, Stillleben und Landschaftsfotografien aus unterschiedlichen Serien, darunter die Finnish Series, Organized Freedom und Harmony Sisters. Durch ihre Präsentation in unterschiedlichen hölzernen Rahmen, meist gealterte Fundstücke, zeigen seine Bilder eine zeitlose, fast malerische Qualität auf.

Fazal Sheikh
(1965 in den USA geboren) wurde für seine Veröffentlichung „Ladli“ (Steidl, 2007) nominiert. Sheikh ist zugleich Künstler und Aktivist. Er nutzt die Fotografie, um unterschiedlichste Gemeinden rund um die Welt zu portraitieren. Sein neuestes Projekt „Ladli” erforscht die Wirkung anhaltender Vorurteile gegen Frauen in der zeitgenössischen indischen Gesellschaft und betont vor allem – durch seine wirkungsvollen schwarz-weiß Portraits und die begleitenden individuellen Aussagetexte – das Ausmaß an Unterdrückung indischer Frauen durch alte, überholte religiöse und kulturelle Zwänge.